Dr. Oetker erzielt 4,2 Milliarden Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2023

Weiterer Anstieg der Investitionen geplant

Dr. Albert Christmann, Vorsitzender der internationalen Geschäftsführung von Dr. Oetker.

Die Lebensmittelunternehmen von Dr. Oetker inklusive der Confiserie Coppenrath & Wiese sind im Geschäftsjahr 2023 beim Gesamtumsatz konsolidierungs- und währungsbereinigt um 6,9 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro gewachsen. Im Vorjahr lag der Umsatz bei vier Milliarden Euro. Das Geschäftsjahr 2023 war geprägt von geopolitischen Konflikten und deren Auswirkungen auf den Welthandel. Der inflationäre Kostenanstieg auf der Beschaffungsseite setzte sich teilweise fort. Dies führte zu höheren Verkaufspreisen und damit zu einer Konsumzurückhaltung auf der Verbraucherseite. Dr. Oetker reagierte mit der konsequenten Fortführung des Effizienz- und Investitionsprogramms, steigerte den Umsatz und blickt auf ein insgesamt ordentliches Geschäftsjahr 2023 zurück. Für 2024 rechnet das Unternehmen mit einem moderaten Umsatzwachstum. Gleichzeitig plant die Unternehmensgruppe, die Investitionen insbesondere in die Entwicklung von Produktinnovationen, Nachhaltigkeit und Digitalisierung weiter zu erhöhen.

„Tragischerweise haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr die geopolitischen Konflikte nicht entspannt, sondern weiter verschärft. Alle Hoffnungen auf ein schnelles Ende des Krieges in der Ukraine zerschlugen sich. Gleichzeitig eskalierte im Oktober der Nahost-Konflikt auf furchtbare Weise. Diese Konflikte verschärften Migration, Leid und belasteten das gesellschaftliche Miteinander. Für den Welthandel bedeuteten die Spannungen disruptive Lieferketten und somit in Teilen steigende Rohstoff- und Transport- sowie Lohn- und Gehaltskosten. Leider mussten wir einen Teil dieser Kostensteigerungen an unsere Verbraucher weitergeben“, erläutert Dr. Albert Christmann, Vorsitzender der internationalen Geschäftsführung von Dr. Oetker.

Regionale Umsatzentwicklung

Rund 65 Prozent des Gesamtumsatzes erzielte Dr. Oetker außerhalb Deutschlands. Regional zeigte sich ein differenziertes Bild:  In Deutschland erzielten die Unternehmensgruppe ein ordentliches Wachstum. Gleiches gilt für die gesamte Region Westeuropa und auch für Osteuropa, trotz negativer Währungseffekte und der Aufgabe des im Vorjahr noch weitgehend enthaltenen Russlandgeschäfts. Besonders erfreulich war die Umsatzentwicklung in Polen und der Türkei.

Der Umsatz in der Region Amerika wurde von Kanada sowie den mittel- und südamerikanischen Landesgesellschaften in Mexiko und Brasilien getragen. Insgesamt blieb die Region jedoch leicht unter dem Umsatzniveau des Vorjahres, da aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen nicht zukunftsfähige Geschäfte aufgegeben wurden. Die Geschäftsentwicklung in der Region Asien, Afrika, Australien lag in der Berichtswährung Euro umsatzseitig ebenfalls unter dem Vorjahr, da alle Länder der Region negative Wechselkursentwicklungen, insbesondere durch die Abwertung des ägyptischen Pfunds und des südafrikanischen Rands gegenüber dem Euro, zu verzeichnen hatten. Organisch konnte die Region dagegen deutlich zulegen. Zuwächse wurden vor allem in Indien aufgrund der erfreulichen Entwicklung im Professional-Geschäft sowie in Tunesien und Ägypten erzielt.

Akquisitionen im Bereich Backwaren, Desserts und TK-Pizza-Snacks

Im März 2023 erwarb Dr. Oetker die Marke Imperial in Belgien, Frankreich und den Niederlanden. Imperial ist eine bekannte und etablierte Marke im Bereich Backwaren und Dessertzubereitungen. Des Weiteren wurde die Übernahme der Galileo Lebensmittel mit Sitz in Trierweiler im Juli 2023 vollzogen. Mit dieser Übernahme baut die Oetker-Gruppe ihre Präsenz im Bereich der tiefgekühlten Pizza-Snacks aus.

Geschäftsentwicklung bei Conditorei Coppenrath & Wiese

Die Conditorei Coppenrath & Wiese erzielte im Geschäftsjahr 2003 ein Umsatzplus von 5,6 Prozent. Dieser Zuwachs ist teilweise auf Preiserhöhungen zurückzuführen, die auch hier als Reaktion auf Kostensteigerungen trotz erheblicher interner Effizienzsteigerungen nicht vollständig vermeidbar und daher notwendig waren. Insbesondere in den strategischen Segmenten Blechkuchen und Brötchen konnte sich das Markengeschäft in Deutschland gut behaupten. Darüber hinaus konnte das Handelsmarkengeschäft in Deutschland weiter ausgebaut werden. Positiv war auch die Umsatzentwicklung im wichtigen Exportmarkt Großbritannien, trotz des nach wie vor ungünstigen Wechselkurses des britischen Pfund im Vergleich zum Euro.

Dr. Oetker steigert Investitionen auf 171 Millionen Euro

Die Investitionen im Geschäftsbereich Nahrungsmittel lagen mit 171 Millionen Euro um 46 Millionen Euro über dem Vorjahresniveau. Mit dem hohen Investitionsniveau schaffen die Unternehmen nicht nur die Basis für Wachstum in den kommenden Jahren, sondern investieren auch massiv in Nachhaltigkeitsprojekte sowie in die zukunftsfähige, datengetriebene Digitalisierung aller Unternehmensprozesse. Ein Großteil der Investitionen bei Dr. Oetker floss zudem in den Kapazitätsausbau der internationalen Pizzawerke. Die Conditorei Coppenrath & Wiese investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr in Projekte für nachhaltige Energielösungen, nachdem in den Vorjahren vor allem in den Ausbau der Produktions- und Lagerkapazitäten investiert wurde, um die Basis für mittel- und langfristiges Wachstum zu schaffen.

Ausblick 2024: Moderates Wachstum der Lebensmittelmärkte erwartet

Für das Jahr 2024 rechnet der Lebensmittelkonzern mit einem moderaten Wachstum der Lebensmittelmärkte, wobei das Marktwachstum vor allem von den Discountern und dem E-Commerce getrieben wird. Das erwartete Umsatzwachstum basiert auf einer stabilen Konsumnachfrage sowie auf operativen Maßnahmen, Neuheiten und Investitionen in den jeweiligen Märkten und Regionen. Die Inflation bleibt für die Entwicklung der globalen Lebensmittelmärkte ein bestimmender Faktor. Auf den Beschaffungsmärkten ist noch keine Entspannung in Sicht. Auf den meisten Rohstoff- und Verpackungsmärkten wird das Preisniveau weiterhin als hoch eingeschätzt. Hinzu kommen weitere Lohn- und Gehaltssteigerungen aufgrund der jüngsten Tarifabschlüsse.

Die Unternehmen planen nach dem deutlichen Anstieg der Investitionsausgaben im abgelaufenen Geschäftsjahr auch für 2024 eine weitere Erhöhung der Investitionen, die insbesondere in die Zukunftsfelder Innovation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung fließen sollen. Darüber hinaus werden im Jahr 2024 die üblichen Ersatzinvestitionen getätigt. „Das abgelaufene Geschäftsjahr hat uns gezeigt, dass wir mit unseren begonnenen Maßnahmen richtig lagen. Die Mischung aus konsequentem Sparen in allen Bereichen und zugleich zielgerichteten Investitionen hat dafür gesorgt, dass wir uns auf einem sehr intensiven Markt gut behaupten konnten. Dementsprechend werden wir an unserem Programm festhalten, unsere Geschäftsprozesse optimieren und weiterhin in digitale, nachhaltige und innovative Zukunftsprojekte investieren“, betont Dr. Christmann abschließend.
 

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